„Ach, HERR, wenn unsere Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen!“ Jeremia 14,7
"Die schönste List des Teufels ist es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt." (Charles Baudelaire)
Zu den furchtbaren Grundlagen aller Ideologien aller Zeiten – darunter auch der modische Kulturmarxismus hedonistischer Prägung, die bis auf den heutigen Tag Unheil hervorbringen, gehört die irrige Fiktion, dass es im eigenen Dasein keine Schuld und Sünde gäbe. Das macht vielleicht ihre Dämonie aus.
Man ist in diesen Zirkeln eher der Überzeugung, dass man erkannt hat, was gut, richtig und - wie es dann immer heißt - notwendig ist. Es liegt in der Natur der Sache, dann auch noch den Rest der Menschheit mit diesen Überzeugungen zu beglücken.
Eine unschuldig-sündenlose Menschengemeinschaft steht im Horizont solcher schwärmerischen Utopien, die sich voll gottgleicher Weisheit dünken.
Es muss die Aufgabe der christlichen Verkündigung bleiben, den Menschen - und zwar allen - den Spiegel vorzuhalten, dass ihre Sünden sie verklagen, dass es eine unerträgliche Überheblichkeit ist, selbst Gott zu spielen, als wäre man mit Allwissen ausgestattet.
Darüber hinaus weist der christliche Glauben einen Weg aus der Sackgasse. Denn er kennt schon ein Leben mit gutem, befreitem Gewissen trotz Sünde und Schuld. Das ist ja seine große Sache: Mit Demut und dem Wissen der eigenen Fehlbarkeit in der herrlichen, österlichen Freiheit der Gerechtigkeit leben, jeden Tag neu, mit jedem Atemzug neu:
„Christus hat unsere Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.“ 1. Petrus 2,24
Das ärgert den Teufel schwarz.