Tageslosung für Freitag, den 27. März 2020
"Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun." Jeremia, 17,9-15
Herzensdinge - ich kenne jemanden, der mich einmal mit der Aussage schockierte, dass er sich hoffentlich nie wieder im Leben in eine junge Dame verlieben würde. "Wie das?", frage ich zurück. Ja, sagte er, es wäre ihm einmal im Leben geschehen und das Schrecklichste gewesen, woran er sich überhaupt erinnern könne. Bloß gut, dass das vorbei gegangen sei wie eine böse Krankheit. Er wäre so furchtbar in sich gefangen, verwirrt und verzagt gewesen, dass er keinen vernünftigen Gedanken mehr hätte fassen können. Lauter dummes Zeug habe er getan. Er hätte sich selbst nicht mehr verstanden.
Ich gebe zu, das ist ein krasser Fall. Den meisten von uns ist es hoffentlich nicht so ergangen. Aber ich halte es doch für möglich und wahrscheinlich, dass uns unser Herz in Trotz und Mutlosigkeit stürzt, wir wissen nicht wie.
Dabei muss die große Liebe nicht unbedingt eine junge Dame sein. Auf Martin Luther geht die berühmte Formulierung zurück: " Worauf du nun (sage ich) dein Herz hängst und verlässest, das ist eigentlich dein Gott." (Erklärung zum 1. Gebot, Großer Katechismus)
Hier haben wir eine zugespitzte Formulierung, die besagt: Es gibt Dinge - gleich was es sei, ja es kann alles sein -, die so wichtig in uns werden, dass sie Gott aus unserem Herzen vertreiben. Dann ist es aus mit Glaube, Liebe und Hoffnung. Dann stehst du da, lieber Mensch, und guckst in die Luft und weißt nicht mehr, wo oben und unten ist und tust lauter dummes Zeug und verstehst dich selbst nicht mehr.
Liebe Schwestern und Brüder, wir möchten doch wahrhaftig und wesentlich werden und das Falsche in unserem Herzen nicht übergroß werden lassen.
"Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge." 1. Joh 3,19-20
PS.: Das gestrige Zitat stammt von Nicolò Macchiavelli (1469-1527), einem der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit.
